Verlorene Fetzen und Bio-graphisches

 

Für Interlacken 17 Oktober 1983 , (weinachtsaustellung)

Was ich in meiner Kindheit am Ufer des Sees im dunklen Wasser entdeckte sowie die seltsamen Ereignisse in den wandernden Föhnwolken und die bizarren Berge auf der anderen Seite,findet man noch heute in meinen Bildern.

Mein Besuch bei Herman Hesse im Sommer 1944 war wegweisend.Kurz vor der Matur verliess ich das gymnasium Burgdorf und zog nach Basel,um Maler zu werden.

Nach 3 Jahren Gewerbeschule zog es mich in die Weite.Vielleicht auch,Um zu vergessen oder in Frage zu stellen,was .man uns gelehrt hatte. Während meiner Reiser (Italien, London, Norwegen, Nordafrika, Schwarza frika) veränderte sich meine Malerei.

Am Äquator,mit vergifteten Pfeilen und einem Bogen hinter den Pygmäen durch das Gestrüpp schleichend, kommt mir der winzige Pfeilenbogen in den Sinn,den ich als Kind für Robinson Crusoe machte.Allzuweit weg ist jetzt alles,um überhaupt noch an Malerei zu denken. Zurück in Basel fällt es mir schwer,die Optik meiner ehemaligen Malerfreunde zu verstehen. Meine Generation steckt mitten im Tachismus. Ich bildete mir ein, Paris wäre öffener für einen Aussenseiter wie mich.Ganz hatte ich mich nicht getäuscht; die Surrealisten und vor allem José Pierre,einer der wichtigen Mitarbeiter von André Breton,erkannten in mir einen der Ihren.

So bin ich seit 1969 an den meisten ihrer Ausstellungen vertreten und zum Teil in ihrer Büchern zu sehen.

In einem Aspekt müssten ja die Leute aus Interlaken den Surrealismus gut verstehen, haben sie doch in den wirren Steinmassen das Hardermannli entdeckt und sein Schicksal gedeutet.

Le Tourel, 17. Oktober 1983 Théo. Gerber.