Ein Leben auf Umwegen - Théo Gerber

Abseits mit Schmetterlingen im Niemandsland, das war ich schon damals am Thunersee, ein verträumtes Kind. In den verwirrten Wolken, die mit Bergzacken Unfug trieben, machte ich meine Entdeckungen.

Der Maler Walter Krebs, der damals auch am Thunersee lebte, sagte mir, dem Anfänger: «Ein Maler soll am Morgen in seinem Atelier sein und malen, wo er sich dann am Mittag befindet, das spielt keine Rolle – vielleicht auf einem Kirschbaum – wenn er nur am Abend wieder in seinem Atelier ist.» Ich habe mir seinen Ratschlag hinter die Ohren geschrieben und befolgt. Doch ich habe mein Atelier auch unterwegs installiert:

 

 

Aber auch in meinem Atelier bin ich unterwegs: Hier im Tourel im südlichen Luberon in der Provence oder in Paris, Rue du Nord. Ein Vagantenleben: seit 1957 mit Susi zusammen: beide beobachten wir erstaunt die Welt, die wir noch immer nicht verstehen.

 

«In den besten Stunden aber wachen wir so weit auf, dass wir erkennen, dass wir träumen». (Ludwig Wittgenstein in einem Brief an seinen Freund Paul Engelmann)

 

 

Theo Gerber, geboren 1928 in Oberhofen am Thunersee, gestorben 1997 in La Tour d’Aigues. Lebte und arbeitete in Paris und in der Provence.

Ausstellungen in der Schweiz, Frankreich, Mexiko, U.S.A., Deutschland, Schweden, Italien.

Seine Werke befinden sich in Museen und Sammlungen im In- und Ausland.